Donnerstag, 30. Mai 2013

I will follow. Eine Reviewgeschichte.


Der 30. Juni 2012. Ein warmer Sommertag geht langsam dem Ende entgegen. Obwohl die Abendstunden bereits angebrochen sind und sich die Sonne so ganz langsam verabschiedet, fühlen sich die 23 Grad auf der Haut an, als könne man die ganze Nacht in Flip Flops und Sommerkleid verbringen. Der Himmel ist wolkenlos. Das Einzige, was in der Luft liegt, ist die Vorfreude auf mein erstes Clueso Konzert. Die Menschen um mich herum sind gut gelaunt und spazieren in ihren  Sommeroutfits von Stand zu Stand, in der Hand ein kühles Bier. Die Kulisse für solch einen Openair Gig könnte schöner nicht sein. Hinter der riesigen Bühne, auf der gestern bereits Xavier Naidoo sein goldenes Stimmchen präsentiert hat, erscheint das berühmte Leipziger Völkerschlachtsdenkmal. Um das Denkmal herum füllen sich die Wiesenhänge mit Menschen, welche ihre Decken ausbreiten, um sich für ein entspanntes Picknick inklusive akustischem Schmankerl vorzubereiten. 

Soviel zum Szenarium. Dies muss so detailiert verbildlicht werden, um sich den Moment vorstellen zu können, in dem ich den dänischen Singer Songwriter das erste Mal gesehen, gehört und ja, vor allem bewundert habe. Das Privileg, als Vorband von Clueso spielen zu dürfen, bedeutet nicht nur von einem großartigen deutschen Künstler ausgewählt und mit ihm auf Tour gehen zu dürfen, es bedeutet auch, tausende von Menschen, die höchstwahrscheinlich noch nie was von dem Fremden auf der Bühne gehört haben, überzeugen zu müssen.

So stehen wir also da, inmitten einer riesigen Masse von Menschen, die erzählen, lachen und trinken. Es herrscht eine allgemeine Unruhe, wie es eben so ist, wenn 5000 Leute auf etwas warten. Irgendwie schon fast etwas ungeduldig, bekomme ich gar nicht mit, dass sich etwas auf der Bühne tut und sich die Vorband augenscheinlich ans Werk macht. Während diese sich vorstellt und der Frontmann irgendwas ins Mikro brummelt, scheint das nicht wirklich viele zu interessieren. Obwohl ich ein großer Fan von neuen musikalischen Inspirationen bin, muss ich mich an dieser Stelle zu dieser etwas unhöflichen Attitüde dazuzählen. 

Die ersten Gitarrenklänge. Leise Drums. Eine Stimme, die mir sofort am ganzen Körper Gänsehaut bereitet, erklingt über die Boxen in die Menge hinaus. Ich starre fokussiert auf die Bühne und bemerke, dass es mir nicht allein so geht. Alle Leute um mich herum sind schlagartig still und lauschen diesem außergewöhnlichen Gesang. Meine Damen und Herren: Sebastian Lind.

Dass Clueso an diesem Abend auch ein Kracher war, brauche ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen. Aber ein fremdes Publikum so in den Bann zu ziehen, wie es Sebastian Lind an jenem Abend getan hat, ist eine Seltenheit. Was geblieben ist, war das dringende Bedürfnis, wochen-, nein monatelang immer und überall Songs von dem dänischen Singer - Songwriter zu hören. (An diesem Tag enstand auch der ausgeklügelte Plan, wenn es mit 30 immer noch nicht mit den Männern geklappt hat, nach Skandinavien auszwandern und sich an der überdurchschnittlichen Schönheitsquote der männlichen Geschöpfe zu erfreuen)


There we are. Fast ein Jahr später bin ich immer noch von Stimme und Songs besessen, höre das Debütalbum "I will follow" hoch und runter und warte ungeduldig auf den August und das neu erscheinende musikalische Prachtstück  "Messed it up happy kid", von dessen Liedern wir uns beim Konzert in Leipzig einen ersten Eindruck machen konnten. 

Sebastian Lind, der Däne mit dem Anspruch, die Welt zu verbessern. Wie wichtig ihm dieses Projekt ist und vorallem wie wichtig ihm all seine selbstgeschriebenen Texte sind, merkt man daran, mit welch einer Leidenschaft er diese performt. Zwei Stunden Konzert und der sympathische blonde Textphilosoph mit dem entzückenden dänischen Akzent freut sich während der gesamten Show ein Loch in den Bauch, welches das Publikum, besonders die Damen in der ersten Reihe sichtlich ansteckt. Ich habe schon viele Konzerte gesehen, schon viele Künstler gehört und noch nie jemanden gesehen, der so glücklich darüber ist, auf einer kleinen Bühne zu stehen, zu performen und sein Herz dem Publikum schenken zu dürfen. Mange Tak!


photo by Aske Rif Torbensen
Sein Motto: Do it yourself. Von der Videoproduktion bishin zur Artwork, der Singer Songwriter mit der Goldkehle und dem Sinn für herzerwärmende Melodien macht alles von Anfang bis Ende selbst. Der Dank, eine gefüllte Halle in einem fremden Land und Mädels, die jedes Lied auswendig mitsingen können. Die wohl beste Bezahlung.

 I Will Follow ist ein Album mit so vielen wunderbaren melancholischen Songs. Die Kombi aus Gitarrenklängen und elektronischen Beats lässt die ganze Geschichte dabei nicht all zu schnulzig werden. Von Kitsch kann keine Rede sein. Durch die ruhigen Liebeslieder, die nicht wirklich welche sind, da es sich bei den Songs eher um Geschichten voller Symbole und Botschaften handelt, wirkt das ganze Album rund um authentisch und beruhigend. So what are you waiting for?


Never let go.



Choose Love.



Fake.

Freitag, 24. Mai 2013

CUBANISCHES TAGEBUCH




 
Kapitel 1: Havannaisches Labyrinth 
 
Cuba. Die kleine Insel inmitten der Karibik steht für viele als Synonym für eine kaum nachvollziehbare Unbeschwertheit, befremdliches Rhythmusgefühl, grenzenlose Lebensfreude gepaart mit einem Hauch von beneidenswerter Leichtigkeit. Glaubt man dem Produzenten der perfekt inszenierten Havana Club Werbung, ist dem nichts entgegenzusetzen. Cuba libre inklusive Freiheitsgefühl als cubanische Lebensphilosophie. Nicht ganz. Von der vermuteten Leichtigkeit fehlt im wahren Leben jede Spur. Cubaner sind Überlebenskünstler und Meister der Improvisation. Da wo es keine Arbeit gibt, wird sich welche gesucht. Bezahlt wird mit Briefmarken oder Hochprozentigem. Klare Sache. Danach.....wird erstmal gefeiert.

In einem hat das touristische Aushängeschild also recht, es gibt an jeder Ecke feierwütige Menschen mit so viel Rhythmus im Blut, dass jegliches physikalische Gesetz der Bewegungsfähigkeit eines Hinterteils außer Kraft gesetzt wird. Der Rum fließt täglich, eher stündlich (pur!) in Strömen, in allen Ecken ertönt laute Musik und ja, sogar die gewaltigen Wellen prallen, wie im Werbefilm, über den weltberühmten, kilometerlangen Malécon Havannas. Nur auf der anderen Seite der Promenade verwandelt sich die cubanische Metropole in Sekunden in ein ganz anderes Bild. Man kann nur erahnen, wie die Architektur einmal ausgesehen haben muss. Verspielte Verzierungen erinnern an einen romantisch französischen Baustil gemischt mit griechisch antiken Einflüssen. Die Farben samt in Pastell, Marie Antoinette hätte für solch einen Stil ihrer geliebten Versaille gemordet. Ach ja, ich vergaß, das hatte sie ja. 


Zurück zum Thema. Havanna ist ein Labyrinth aus unzählig gleich aussehender, aneinandergereihter runtergekommener Häuser umgeben von unzähligen Einbahnstraßen. Aus irgendeinem Grund versprüht die Stadt trotzdem so viel Charme, wie ich es selten erlebt habe. Vielleicht ist es die Schlichtheit kombiniert mit einer allgemeinen Unbekümmertheit, von der sich viele Europäer ein großes Stück abschneiden könnten. Hier ein Ratschlag an alle, die sich wieder mal über irgendwelche belanglosen Dinge beschweren, die die Menschheit nicht interessiert. KEEP A SMILING FACE. Denn wenn man etwas von einer Cubareise mitnimmt, dann ist es die Tatsache, im Leben viel mehr zu lachen. Das Zauberwort: Glückshormone.

Wie bringt man also nun einen Cubaner dazu, sich so richtig zu freuen? Ganz einfach, man kauft eine riesige cremige bunte Torte. Um diesem Plan nachzugehen, sollte man allerdings schon am Morgen losziehen, um rechtzeitig am späten Nachmittag wieder zu Haus zu sein. Spontane Öffnungszeiten und ewige Warteschlangen können einem schnell ein Strich durch die Rechnung machen. Du begibst dich also inmitten von Cuba´s Hauptstadt auf die Suche nach einer Konditiorei? Achtung! Die Gefahr sich hier für immer zu verlaufen, ist enorm groß, sagen wir, die Wahrscheinlichkeit, dass du es nicht tust, liegt bei 1%.  Hast du dich doch im Einbahnstraßenlabyrinth verirrt? Mein herzliches Beileid. 

Auf der Suche nach deiner Pension begibst du dich automatisch auf eine Entdeckungsreise der anderen Art. Das cubanische Volk, ein sich immer bewegender Ameisenhaufen, niemals im Stillstand, die Straßen niemals leer. Fortsetzung folgt.


 










 









Dienstag, 14. Mai 2013

MAikinder.


Auch wenn keiner der unten abgelichteten Damen wirklich im Mai geboren ist, haben sich doch alle
die letzten Wochen wie glückliche Maikinder gefühlt. Ausgeglichen und voller Vorfreude, auch außerhalb des Social Networks miteinander kommunizieren und wichtigen Mädchenkram Vis a vis austauschen zu können, ging die Reise zunächst für mich nach Kassel und führte für Zwei der Girls wenig später zurück in mein liebgewonnenes sächsisches Schmuckstück. Hoch erfreut, die alten Gesichter in den bunten Lichtern der Nacht wiederzusehen, gemeinsam 1,2,3 Schäpsken zu zischen, im Klang der Musik Karussell zu fahren, wurde euphorisch INDIE Mai getanzt. In den folgenden Tagen haben wir sämtliche Vorsätze über Bord geworfen und den Mensch Mensch sein lassen. Was soviel bedeutet wie, viel ungesundes Zeug essen, den ein oder anderen Rausch ausschlafen und sich in unregelmäßigen Abständen die Seele aus dem Leib kotzen. Und diese endlosen Versprechen, nie wieder Alkohol zu trinken, lösen sich spätetstens am nächsten Abend gegen 20 Uhr in Luft auf, wenn es zur Penne quatro formaggi vom Pizzamann höchstpersönlich ein lecker Weinchen aufs Haus gibt. Nein, ganz ehrlich, ab nächste Woche machen wir dann auch wieder Sport!

Whatever. Wir sind die Mittezwanziger und haben demnach das Privileg, genau jene Dinge zu tun, ohne jemanden Rechenschaft ablegen oder Verantwortung übernehmen zu müsssen. Außer für sich selbst. So take this liver!  Die Höhner haben da schon ganz recht. "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Die 3 vor der 0 kommt in viel zu großen Schritten auf uns zu. Was macht man also als mittezwanzigjähriges Mädchen am liebsten? Shoppen. Kaffee trinken. Luftschlösser bauen. Rangeln. In Pfützen springen. Tanzen. Auf Konzerte gehen. Dänische Drummer anhimmeln. Über das Leben philosophieren. Pläne schmieden, nach Skandinavien auszuwandern. Nebenbei noch jobben, studieren und sich irgendwelchen Kram merken, der später dafür sorgen soll, sich alle Wünsche erfüllen zu können, wenn man dann irgendwann mal groß ist. Wir werden wohl noch träumen dürfen, auf den Boden der Tatsache kommen wir noch schnell genug zurück.

Anyway, Girls, ihr wollt ein Liebeslied, ihr kriegt ein Liebeslied. Ihr Freundinnen da draußen im Osten, Süden, Norden und Westen, piep piep piep, ik hab dir lieb.

P.S. Maikätzchen Amie bestätigt die britsiche Studie allerdings durch und durch. Ein Strahlekind, wie es im (Wissenschafts) Buche steht.

P.P.S. Leute, geht zum Sebastian Lind Konzert. Ein dänisch musikalischer Schmankerl, den man gehört und erlebt haben muss. Daumen hoch. Zum neuen Album später mehr.





 

     










Samstag, 4. Mai 2013

MAdame fleur

Von wegen Altbacken! Blumenmuster sind schon längst nicht mehr nur im Kleiderschrank der Großmama zu finden. Die floralen Muster sind besonders bei den jungen Damen beliebter denn je und  spätestens seit diesem Jahr ein generationsübergreifender Trend. Wohin das Auge reicht, der Überflieger Flowerprint auf Kleidern, Blusen, Hosen und Co.lässt nicht nur die Straßen Deutschlands aufblühen, auch internationale Modedesigner finden immer wieder Gefallen am blumigen Look und setzen in ihren Kollektionen daher gern auf das Motto "Flowerpower". Wenn der Frühling auf sich warten lässt, Modeliebhaber wissen sich zu helfen. Au revoir winterliche Tristesse, mit diesem Outfit kommt der Sommer von ganz allein und die Lust auf Picknick, Konzerte und Spaziergänge gleich mit.


//Laurél//

//Guido Maria Kretschmer//


Flowerprint // Blüten// Farbenfeuerwerk// dezentes Blattwerk// Must have//



In dieser Saison heißt es Mut zum wilden Muster! Keine falsche Scheu vor neuen Kombinationen. Auch wenn das entsprechende Schmuckstück auf der Stange noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, wartet es doch nur darauf, ein Mal anprobiert zu werden. Und siehe da, angezogen, erobert der romantische Blumenprint sofort das Herz im Sturm. Mit meinem Kleid im rosigen Hippi Look ist mir ähnliches Schicksal widerfahren; wegen seiner auffälligen Rosenmuster und der pseudoromantischen Schleppe von mir zunächst verpöhnt, konnte ich mich am Ende nicht mehr von meinem neu eroberten Parisian Dress trennen. Da hat die zart hauchende Sex in the City Stimme wohl wirklich Recht behalten, TK Maxx kann Gedanken lesen. Ich weiß eigentlich, was ich nicht will und finde es trotzdem.





 





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