Mittwoch, 17. April 2013

Miniplaybackshow für Erwachsene.

Nee ne ne, was war das für ein heiteres, quietschvergnügtes Wochenende im wunderschönen Hamburg. Das schmückende Adjektiv vor dem Eigennamen dient in diesemFall nicht nur der kitschig stilistischen Ausdrucksweise, sondern steht für eine tatsächliche Offenbarung meiner kleinen städteliebenden schwarzen Seele. Ich muss es gestehen, in der Vergangenheit abgeschreckt von schlechtem Wetter und überteuerten Mieten, habe ich mich nun bei meinem geschätzten vierten Besuch endlich in die Stadt verliebt. In die Stadt, wo tüchtige Seemänner und seriöse Anzugträger aufeinander treffen, wo Bela B, Udo Lindenberg und Captain Blaubär zu Hause sind, dort wo der Rezeptionist noch ordentlichen Hamburcher Dialekt ala Hein Blöd spricht, ne? Eine nordisch kühle Wohlfühloase.

Nun hatte es also auch uns vergangenes Wochenende aus geschäftlichen und privaten Gründen 400 km gen Norden getrieben, um einmal die Nase in die steife Brise Hamburgs zu halten (das s im st wird hierbei selbstverständlich scharf ausgesprochen, um dem Ganzen gerecht zu werden) und obendrauf noch das ein oder andere Bildchen für die neue Tamaris Frühjahrskollektion zu schießen. Um sich mit dem Thema Großstadt professionell auseinandersetzen zu können, war es dabei von absoluter Notwendigkeit, sich selbst von Stadt und Leuten ein Bild zu machen, weshalb wir nach einem einnächtigen Hotelaufenthalt am Folgetag in einer waschechten St. Pauli Wohngemeinschaft, dessen Mitbewohnerzahl wir bis heute nicht eruieren konnten, Unterschlupf fanden. Nach einem anstrengenden Tag voller Sightseeing, Make up Contests und Kaffeeextasen meinserseits waren unsere ermüdeten Körper voller Glückseeligkeit als unser Blick auf ein überdimensional großes Schlafsofa fiel, das jedes Couchsurferherz hätte höherschlagen lassen. 


Was aber wäre ein richtiger Städtetrip mit viel Schlaf, ohne Kneipentour und jede Menge Whisky. An dieser Stelle möchten wir uns im Namen von Borramie bei den spendablen jungen Herren bedanken, welche aber nicht namentlich genannt werden möchten und ich ihnen daher die Pseudonyme Fury und Black Beauty gebe. Jungs, falls ihr dies lest, es war ein witziger Abend, auch wenn sogar das legendäre Hamburg an einem Montagabend fast wie ausgestorben ist und Fury in jeder Bar um die letzte Runde kämpfen musste. Und auch der allerletzte Absacker wird eines Tages nachgeholt. Und nein, es wird kein Mexikaner sein!

Um es auf den Punkt zu bringen, architektonisch, kulturell, sowie menschentechnisch- ich habe, nein wir haben tatsächlich unser Herz an diese Stadt verloren. Aber was erzähl ich, Architektur und Kultur sein mal dahin gestellt, es geht schließlich ums Wesentliche. Dort wo dutzende Männer, wunderschöne Männer, minütlich aus einem, scheinbar mysteriösen Eingang auftauchen, wie die Kinder aus der Zauberkugel von Mareike Amado, dann steht eines fest: Genau dort will ich hin! Mein Fazit. Hamburg ist die attraktive Miniplayback Show für Erwachsene. Nur leider haben bei einer Dame die magischen Kräfte der Zauberkugel versagt. Frau Nadja Abd el Farrag sieht auch im wahren Leben genau wie auf dem Bildschirm des Fernsehapparats aus: Zu viel Solarium und strahlend weiße Zähne, dass Erblindungsgefahr droht.Visuelles Autsch.






  



 









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